1. Workshop
Teilnehmer:innen des Chemnitzer Studierendenworkshops
Arbeitsgruppe Medienkompetenz
Teilnehmer:innen des Chemnitzer Studierendenworkshops
Arbeitsgruppe Medienkompetenz
2. Workshop
Der zweite studentische Workshop zum Thema Demokratie und Medienkompetenz fand vom 6. bis 7. Mai 2022 an der Philosophischen Fakultät der Jan Evangelista Purkyně Ústí nad Labem statt. Circa 50 Studierende der TU Chemnitz und der UJEP tauschten sich intensiv über aktuelle Demokratieentwicklungen sowie Trends der Medienkultur (in den beiden) beider Länder aus. In Gastbeiträgen von Prof. Jan Charvát zum Thema Desinformation in Zeiten der Kulturkriege und von Prof. Jaroslav Říčan zum Thema Strategien der Quellenkritik und Medienkompetenz konnten sich die Studierenden am ersten Tag breites Wissen aneignen, auf dessen Basis im Anschluss kontrovers diskutiert wurde. Der Samstag startete mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Desinformationen in der journalistischen Praxis, bei dem die Journalisten Petra Musilová und Martin Kočárek den Studierenden einen Einblick in die Medienlandschaft Tschechiens und dortige Umgangsformen mit Falschinformationen geben konnten.
Ein weiteres Highlight war das Campusfest der UJEP, welches zeitgleich mit einem abendlichen Musikangebot den Workshop abrundete.
3. Workshop
Der dritte und letzte Workshop im Sommersemester 2022 mit dem Thema Antifeminismus fand vom 20. bis 21. Mai 2022 an der TU Chemnitz statt. Auch diesmal gab es wieder Gastbeiträge von Expert:innen. Stephan Schurig (TU Chemnitz) legte zum einen die Wurzeln des (Anti-)Feminismus und seine historischen Entwicklungen im Kaiserreich dar und stellte zum anderen zeitgenössische Formen und Akteure des Antifeminismus in Deutschland nach 1990 vor. Charlotte Höcker (Else-Frenkel-Brunswik-Institut, Leipzig) referierte zum Thema Antifeminismus und Geschlechterdemokratie im sächsischen Erzgebirge auf der Grundlage partizipativer und tiefenhermeneutischer Forschung. Die Expertin betonte unter anderem, wie schlechte Infrastruktur (z.B. fehlende oder keine Zugverbindungen in der Region) die Geschlechterdemokratie im Erzgebirge hemmt. Bereichernd für die Teilnehmer war auch der Vortrag von Philipp Polta (Marbug), der über Abtreibung und Prostitution: Antifeminismus und Verschwörungsmythen sprach. Einen internationalen Blick auf Gender und Politik erfuhren die Studierenden bei dem Workshop von Joseline Amutuhaire-Ondrusek (TU Chemnitz): Partizipation von Frauen in der Politik in Afrika mit Blick auf Uganda.
4. Workshop
Die Euroregion Erzgebirge organisierte den 4. zweisprachigen Workshop am 13. und 14.
Oktober 2022 in Most. Die Exkursion vor dem Workshop konzentrierte sich auf die Stadt Most
und ihre Bergbaugeschichte. Tschechische und deutsche Teilnehmer besuchten gemeinsam die
Kirche, das Untererzgebirgische Technische Museum und den See Most. Alle Besichtigungen
wurden von einem Fachvortrag begleitet. Am zweiten Tag fand ein Workshop zur
Unterscheidung von Fakten und Desinformation über die EU statt, bei dem Michal Klíma, der
Desinformationsbeauftragte der Regierung, und Franz Werner von der Aktion Bürgercourage
über Strategien zur Verhinderung von Desinformation referierten. Die Studierenden hatten die
Möglichkeit, sich in das Thema einzuarbeiten und wurden auf die Erstellung der Factsheets
vorbereitet.
Technisches Museum Most
Naherholungsgebiet bei Most
Podiumsdiskussion mit Michal Klíma
5. Workshop
Der fünfte studentische Workshop zum Thema Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen
auf die „digitale“ Gesellschaft“ fand vom 02. bis zum 04. November 2022 im Kinder-und
Jugenderholungszentrum (KiEZ) „Am Filzteich“ in Schneeberg statt.
Ziel des Workshops sollte sein, den Teilnehmenden einen breiten Überblick über die durch die
Pandemie verursachten gesellschaftlichen Probleme und deren Folgen im digitalen, aber auch
im analogen Raum zu geben. Neben dem eigentlichen Inhalt spielte ebenso die kulturhistorische
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Entwicklung der besuchten Region eine Rolle. Die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří ist
ein grenzübergreifendes UNESCO-Welterbe und verbindet Deutschland und Tschechien auf
besondere Art und Weise. Diesem Thema widmete sich vor allem der Anfang und das Ende der
Exkursion.
So starteten wir mit einem Vortrag von Herrn René Gutzmerow zur Montanregion im Ratssaal
der Stadt Schneeberg. Danach führte uns Herr Erhard Kühnel durch die Bergstadt. Er zeigte
uns die historische Altstadt mit dem zukünftigen Kulturerbe-Zentrum, dem Fürstenhaus und
dem Bergmannbrunnen „Neuer Anbruch“. Herr Erhard Kühnel gab uns interessantes
Hintergrundwissen zum Schneeberger Rathaus weiter, z.B. dass das Glockenspiel aus Meißner
Keramik hergestellt wurde. Im Stammhaus der Familie Schnorr wies er uns auf den historischen
Innenhof mit barocken Laubengängen hin. Vorbei am Museum für bergmännische Volkskunst
und dem Schnitzerheim gelangten wir zur St. Wolfgang Kirche.
Am nächsten Morgen berichtete Angela Klier von ihrer Arbeit im Projekt „Partnerschaft für
Demokratie Olbernhau“ und beim „Kompetenzzentrum für Gemeinwesenarbeit und
Engagement (KGE)“. Felix Sell berichtete im Anschluss von einem weiteren Projekt des KGE,
dem Förderprogramm „Orte der Demokratie“, welches Aushandlungsprozesse in der
Gesellschaft sowohl ermöglicht als auch unterstützt, um die Zivilgesellschaft zu einer aktiven
Mitbestimmung zu ermutigen.
Miloš Gregor von der Masaryk University Brno sprach zum Thema Infodemic: Comparison of
central European countries responses to the false information related to Covid-19. Er erklärte
Begriffe wie Desinformation, Falschmeldung, Verschwörungstheorien, Annahmen, Narrative
u.a. im Zusammenhang mit Covid-19.
Ein weiterer Experte, Michal Kormanak, berichtete in seinem Gastvortrag von den
Umfrageergebnissen bezüglich der Wahrnehmung von Desinformationen in der Tschechischen
Republik und der Slowakei. Besonders hervor stach die Auskunft, dass über die Hälfte der
Befragten beider Länder angaben, dass sie jemanden kennen, der seine Einstellungen aufgrund
von Desinformationen verändert hat.
Zum Thema Desinformation und Verschwörungstheorien erläuterte Benjamin Winkler von der
Amadeu Antonio Stiftung uns am Nachmittag, was unter Verschwörung,
Verschwörungshypothese, Verschwörungstheorie und Verschwörungsideologie zu verstehen
ist. Dabei bezog er aktuelle Beispiele ein. In einem anschließenden Workshop erarbeiteten wir
in Gruppen von fünf Personen an einem selbstgewählten Fallbeispiel von
Verschwörungsideologien Handlungsideen im Umgang mit verschwörungsgläubigen
Personen, die dann im Plenum dargelegt und diskutiert wurden.
Den Abschluss unserer Exkursion bildete am letzten Tag eine Führung im Technischen
Museum Schneeberg, dem Siebenschlehener Pochwerk. Herr Stefan Tabel erzählte mit viel
Leidenschaft vom Schneeberger Revier, dem weltgrößten Fundort für Kobalterze und der
Aufbereitung der abgebauten Erze im Pochwerk. Besonders beeindruckend war der Fakt, dass
ein Pochstempel, bestehend aus massivem Eichenholz und einem eisernen Pochschuh, 250 kg
wiegt.
6. Workshop
Ziel des Workshops war es, das Themenfeld „Migration“ und deren historische Entwicklung
zu diskutieren. Einer der Schwerpunkte war dabei die Situation in der Ukraine. Es referierten
Daniel Prokop (Nationaler Wirtschaftsrat der tschechischen Regierung, PAQ Research), Dr.
Tetyana Panchenko vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München
e. V. (ifo Institut), Petr Gongola von demagog.cz und Franz Werner vom Verein Aktion
Zivilcourage e. V. Darüber hinaus führte Vaclav Houfek die Teilnehmer:innen durch die
Dauerausstellung „Unsere Deutschen“ im Stadtmuseum Ústí nad Labem. Zudem wurde das
„Roma-Ghetto“ (Předlice) in Ústí nad Labem besucht. Hier zeigten Jan Kvapil und Miroslav
Brož die historische Entwicklung dieses Ghettos und aktuelle Bezüge auf.